Hey zusammen,
Der Schülerblog is back - mit einer neuen Serie zum Thema Corona!
Momentan haben wir es alle nicht leicht – denn das Coronavirus hat vieles auf den Kopf gestellt. Wir alle sehnen uns danach, endlich wieder zur Normalität zurückzukehren: Freunde treffen, in Urlaub fahren - und endlich die nervigen Masken ablegen...
Da Corona unseren Alltag maßgeblich bestimmt, kommen wir natürlich nicht drum herum, das Thema auch auf unserem Schülerblog aufzugreifen: Wie ergeht es EUCH in der Schule, bei euren Hobbies, zu Hause? Wie kann man ganz einfach ein wenig Abwechslung in den Alltag bringen? Was hilft gegen „Corona-Frust“?
Wenn ihr euch jetzt angesprochen fühlt und es euch in den Fingern juckt, eure Gefühle und Ideen mit uns und anderen zu teilen, dann schnappt euch einen Stift und schreibt es auf! Denn IHR seid gefragt! Das Schülerblog-Team hat bereits viele Ideen gesammelt – aber viel interessanter ist es zu erfahren, was IHR über Corona und die aktuellen Maßnahmen denkt und was ihr macht, um den Alltag ein wenig bunter zu gestalten. Schreibt uns, was euch auf dem Herzen liegt!
Da ein Teil unseres Schülerblog-Teams dieses Jahr Abitur gemacht hat, wird unsere „Corona-Serie“ auch von den Abiturient*innen und ihren - mehr oder weniger - gescheiterten Plänen handeln. Denn vor allem ihnen hat das Coronavirus einen gewaltigen Strich durch die Rechnung gemacht: keine Zeugnisübergabe bei der Abifeier, kein gemeinsamer Abschluss beim Abiball und nun fällt auch noch der von vielen lang herbeigesehnte Auslandsaufenthalt ins Wasser. Dies haben wir jedoch zum Anlass genommen und mit einigen von ihnen persönlich gesprochen: über ihre Träume und Pläne sowie die Alternativen und Kompromisse, die sie nun finden mussten. Die Interviews werden in regelmäßigen Abständen auf unserem Blog veröffentlicht – also schaut vorbei ;)
Zudem werdet ihr auch immer wieder Ideen finden, wie ihr euch die langweilige „Corona-Zeit“ ein bisschen versüßen könnt. Das können Rezepte, Spiele, Bastelanleitungen und alles, was euch sonst noch so einfällt, sein. Bestimmt ist euch schon der leckere Cocktail auf unserer Insta-Page ins Auge gestochen ;) Ihr habt ein cooles Projekt, das auch anderen Spaß machen könnte? Dann teilt es mit uns und der „Schülerblog-Community“! Wir sind gespannt :)
Lasst euch überraschen und helft uns, den öden Alltag zu Zeiten des Coronavirus gemeinsam zu überstehen!
Eure Hannah – stellvertretend für das gesamte Schülerblog-Team
Aufgrund der momentanen Situation hat der Abiturjahrgang 2020 des SGK keine Möglichkeit, die diesjährige Abizeitung an Schüler/innen und Lehrer/innen direkt in der Schule zu verkaufen. Die Mühe und die Zeit, die in dieses Projekt investiert wurden, sollen aber nicht umsonst gewesen sein! Der Abiturjahrgang hat für Dich einen Online-Shop eingerichtet, in dem Du die Abizeitung ganz einfach und bequem von zu Hause aus bestellen kannst.
Die Zeitung kostet für Schülerinnen und Schüler 5 Euro (zuzüglich Versand). Lehrerinnen und Lehrer zahlen traditionell einen kleinen Aufpreis (6 Euro zuzüglich Versand) ;).
In der diesjährigen Abizeitung erwartet Dich, neben persönlichen Steckbriefen der Abiturientinnen und Abiturienten, Kursbilder, Kursberichte, Lehrerrankings und vieles mehr.
(Die Lieblingsseiten der Redaktion sind die Partybilder, die Beichten und die letzten drei Doppelseiten mit den Unterrichtskommentaren aus den 2 1/2 MSS-Jahren !)
Damit auch Deine Abizeitung bald bei Dir im Briefkasten liegt, musst du einfach diesen Link kopieren und in Deinen Browser einfügen:
https://docs.google.com/forms/d/e/1FAIpQLSf8SUOCpW-U9Un3K9tuPToWKzsyFj4JvBSMgc6T84hfG31YKg/viewform
Das Fazit des Redaktionsteams ist eindeutig: Vergesst den Werther, Goethes Faust und Emilia Galotti. Die einzige Lektüre, die Du in diesem Schuljahr wirklich brauchst, ist die Abizeitung 2020. Tauche ein in die sagenumwobenen Schulgeschichten und werde Teil von "Abi Potter und die Gefangenen des SKG".
(kk)
Es ist Anfang Januar 2020.
In den Medien wird derzeit über eine neuartige Lungenkrankheit berichtet, die durch einen bisher
unbekannten Virus-Typ hervorgerufen werden soll. Besonders betroffen scheint vor allem die Stadt Wuhan in
der chinesischen Provinz Hubei. Im Landkreis Kusel schenken die Schülerinnen und Schüler der MSS 13
diesen Nachrichten kaum Beachtung, denn schließlich stehen bald die schriftlichen Abiturprüfungen an.
Es ist Ende Januar 2020.
Die schriftlichen Abiturprüfungen sind überstanden, was von den Prüflingen bereits mehrfach ausgiebig
gefeiert wurde. „So richtig feiern können wir aber erst, wenn wir unsere endgültigen Ergebnisse haben!“
Ein paar Schülerinnen der MSS 13 unterhalten sich in der Pause darüber, dass die China-Exkursion des
Erdkunde-Leistungskurses 12 wegen des Virus abgesagt werden soll. Verständlich und vernünftig, meinen
sie, denn schließlich soll das Virus, das zur Gruppe der Corona-Viren gehört, nach neuesten Erkenntnissen
hochansteckend sein. Außerdem wurde auch in Deutschland bereits der erste Fall bestätigt, ob uns das
Virus nicht vielleicht doch gefährlich werden könnte? Eher nicht, da sind sich die Schülerinnen sicher.
Es ist Mitte Februar 2020.
Alle feiern ausgelassen Fasching, vor allem die Abiturientinnen und Abiturienten des SGK. Mittlerweile
wurden auch im Rest Europas die ersten Virus-Infektionen gemeldet. Das kümmert die Schüler aufgrund der
Anspannung vor der Ergebnisbekanntgabe wenig.
Ein paar Tage nach Aschermittwoch wird aus dem Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen die erste größere
Covid-19-Infektionskette in Deutschland gemeldet. Die Zahl der Infizierten steigt. Die Stadt Wuhan in China
befindet sich zu diesem Zeitpunkt längst in einem Zustand des Lockdowns. Ausgangssperren und
Reiseverbote wurden verhängt. Auch die Zahl der Toten durch Covid-19 ist weiter angestiegen, unter
anderem wurde auch der erste Todesfall in Europa bestätigt. Wird das Virus nun doch größere Auswirkungen
auf unseren Alltag haben? Darüber machen sich die Abiturienten keine Gedanken, denn schließlich sind die
Ergebnisse der Prüfungen noch nicht draußen.
Es ist Anfang März 2020.
Ein Teil der MSS 13 befindet sich gerade auf einer Exkursion in der Jugendherberge Homburg. Auf den
Besinnungstagen wird nicht nur ausgelassen gelacht, sondern auch viel über die Zukunft reflektiert. „Hey,
dieses Spiel wäre doch auch spannend für den Abiball!“
Am zweiten Tag wird die erste Covid-19-Infektion in Homburg gemeldet. Die Jugendherberge ergreift
Maßnahmen und lässt die Gäste nicht mehr selbst die Tische abwischen. Scherzhaft meinen einige Schüler:
"Wenn einer von uns das Virus hat, haben wir es jetzt alle. Bei den verschiedenen Programmpunkten hatten
wir ja viel Körperkontakt." Wird uns das Virus betreffen? Vielleicht ein wenig, aber so sehr wie in China oder
Norditalien auf keinen Fall. Kontaktverbote und sonstige Maßnahmen wären hier in Deutschland undenkbar.
Was sollen wir uns darüber auch Gedanken machen? Am Ende der Woche bekommen wir unsere
Ergebnisse und wenn alles gut läuft, feiern wir bald unseren Abiball!
Es ist Mitte März 2020.
Die Planungen für den Abiball laufen auf Hochtouren. Das Programm steht. Die erste Tanzstunde hat statt
gefunden. Einige Mitglieder des Abiball-Gremiums besuchen die Fritz-Wunderlich-Halle, um letzte
technische Fragen zu klären. Die Kalkulationen gehen super auf, das auf vielfältige Art und Weise
gesammelte Geld wird reichen.
Zwei Tage später wird die erste Infektion im Kreis Kusel gemeldet. Erste Veranstaltungsabsagen folgen. Die
Landesregierung beschließt ein Veranstaltungsverbot für alle Veranstaltungen mit mehr als 75 Personen. Die
Schulen werden geschlossen, Kontakt ist in der Öffentlichkeit ist nur noch für Gruppen von 5 Personen
erlaubt. Es steht fest: Es wird am 27. und 28. März weder eine Abifeier, noch einen Abiball des
Abiturjahrgangs 2020 geben.
Ein Punkt sorgt jedoch für Verwirrung, denn die ADD gibt auf ihrer Homepage noch vor der Pressekonferenz
der Landesregierung an, dass die mündlichen Abiturprüfungen um eine Woche verschoben werden. In der
Pressekonferenz heißt es allerdings, dass die Schulen selbst entscheiden, ob sie die Prüfungen verschieben
oder nicht. Einige Schülerinnen freuen sich bereits über die neu gewonnene Zeit, andere bleiben skeptisch.
Um 0:00 Uhr am gleichen Tag dann Klarheit: Im Corona-Ticker des SGK wird explizit gesagt, dass die
Prüfungen in Kusel regulär stattfinden werden.
Die Gemütslage der Abiturientinnen ist wechselhaft. Einerseits ist das Abitur noch nicht vollends überstanden
und es muss noch einiges an Lernstoff gefestigt werden, andererseits passieren gerade so viele
außergewöhnliche Dinge, dass vielen der Kopf nicht nach lernen steht. Insgeheim besteht doch noch die
Hoffnung, dass die ein oder andere Maßnahme evtl. doch noch rückgängig gemacht wird.
17. März 2020
Die Angst, dass die Prüfungen womöglich doch noch verschoben oder ganz abgesagt werden ist ein
ständiger Begleiter. Mittlerweile ist es nur noch möglich, sich in der Öffentlichkeit in Gruppen von max. 5
Personen aufzuhalten. Nach dem ganzen Abistress wird also nicht mal eine kleine stufeninterne Feier
möglich sein. Die Prüfungen werden regulär stattfinden, wenn auch unter bestimmten
Sicherheitsvorkehrungen. Die Schulleitung gibt auf der Homepage bekannt, dass die Prüflinge von
Lehrkräften am Schultor abgeholt werden müssen und das Gebäude nur nach passieren einer
Desinfektionsstation betreten dürfen. Die Prüfungskommissionen werden um eine Person verkleinert.
Außerdem wird die Sitzordnung so gestaltet sein, dass zwischen den Beteiligten ein Abstand von etwa drei
Metern gewahrt bleibt. Den Abiturienten ist klar: Das wird keine normale Prüfung.
20. März 2020
Die Prüfungen sind überstanden. Der Druck und die Last auf den Schultern lösen sich auf. Am liebsten
würde man sich mit Freunden und Familie treffen, um den Erfolg zu feiern.
Wie wäre es mit einer kleinen Parkplatzparty? Geht nicht – Kontaktverbot in der Öffentlichkeit.
Wie wäre es mit einem kleinen Umtrunk in der Stammkneipe? Geht nicht – alle Kneipen sind geschlossen.
Man könnte doch auch mit den Eltern schick essen gehen! Geht nicht – alle Restaurants sind ebenfalls
geschlossen.
25. März 2020
Die Schulleitung gratuliert auf der Homepage allen Abiturienten zum bestandenen Abitur. Die Zeugnisse
werden per Post zugestellt.
...und so endet unsere 13-jährige Schulzeit ganz still und leise mit dem Öffnen eines Briefumschlags auf
dem heimischen Sofa. Vorerst ohne Abigag, Abigottesdienst, Einsichtnahme in die Prüfungsunterlagen,
Rückgabe der Schulbücher, Abifeier und Abiball. Doch eines ist sicher:
Unser Abitur wird für uns alle mehr als unvergesslich bleiben.
to be continued
Clara Seyler
Der Mensch trifft am Tag bis zu 100.000 Entscheidungen. Das fängt schon morgens früh an: stehe ich auf, wenn mein Wecker klingelt oder drücke ich lieber snooze? Dies zieht sich den Tag über hindurch: erledige ich meine Arbeitsaufträge auf Moodle jetzt oder doch eher heute Abend um 23.00 Uhr kurz vor Abgabe? Die „Corona-Zeit“ kann, vor allem für uns Schülerinnen und Schüler eine wertvolle aber auch herausfordernde Zeit sein. Es liegt in der Hand eines jeden einzelnen, was er daraus macht. Ich weiß, dass die Corona Pandemie viele Firmen, vor allem auch Familienunternehmen, vor bisher nie da gewesene Probleme und Existenzängste stellt. Ich weiß, dass schätzungsweise 234.000 Menschen weltweit schon an Covid-19 gestorben sind. Ich weiß, dass knapp 20.000 Menschen in einem für 3000 Personen ausgebauten Flüchtlingscamp, in dem es kaum Platz zum Abstandhalten oder Wasser zum Händewaschen gibt, leben. Ich bin mir über all dessen bewusst und verfolge täglich die Nachrichten. Obwohl ich an dieser Stelle natürlichen über einen dieser Punkte schreiben könnte, möchte ich die Covid-19 Krise aus einem anderen Blickwinkel betrachten.
Die Pandemie zeigt uns auf, wie wichtig es ist, die zusätzliche freie Zeit bewusst wahrzunehmen und nicht einfach verstreichen zu lassen. Denn Entscheidungen zu treffen und eine gewisse Alltagsroutine zu entwickeln ist momentan wichtiger denn je. Vor allem wir als Schülerinnen und Schüler sind es gewohnt nach Schema F und nach den Zeitvorgaben und Abgabeterminen unserer Lehrer zu arbeiten und von einem Freizeitevent wie Fußball oder Musikunterricht zum nächsten zu hetzten. Doch das ist momentan nicht denkbar. Zwar soll ab dem 04. Mai zumindest die Oberstufe die Schule wieder besuchen können, doch Schule, wie wir sie noch bis vor 4 Monaten kannten, ist momentan nicht möglich.
Digitale Plattformen, wie Moodle, helfen zumindest den Schullalltag durch Arbeitsaufträge ein wenig beizubehalten, doch können sie ihn niemals komplett ersetzten. Denn Schule ist viel mehr als Lernen. Schule ist ein Ort, an dem man täglich mit seinen Freunden in Kontakt ist und seinen Hobbies wie Sport in der Volleyball AG oder Musik in der BigBand nachgehen kann. Die freie Zeit, die wir jetzt anstatt mit Freunden alleine zu Hause verbringen, kann beengend und belastend sein. Für mich persönlich ist sie allerdings eine Zeit, in der ich all dem nachgehen kann, was in den letzten Monaten und Jahren auf der Strecke geblieben ist. Wir haben momentan die Möglichkeit, all das zu erledigen oder zu lernen, wofür wir sonst immer „keine Zeit“ oder vielmehr keine Lust hatten. Ich persönlich denke so oft über Dinge nach, die hätten anders laufen können, wenn ich doch früher etwas dafür getan hätte. Den Anfang zu finden ist immer der schwierigste Schritt. Oft fühlt man sich von schwer scheinenden und neuen Aufgaben leicht überfordert, doch wenn man sie dann angeht, läuft es einfach.
Wie man die neugewonnene Zeit nutzt, ist eine Frage der Einstellung und der Perspektive. Ich zumindest stelle an mich den Anspruch, meine gezwungenermaßen freie Zeit so gut es geht effektiv zu nutzen. Zwar steht auf meiner „Tages To-Do Liste“ neben frühem Aufstehen und Bücher lesen auch Netflix und Instagram, trotzdem versuche ich meinem Alltag wenigstens etwas Struktur beizubehalten. Ganz klar! Den ganzen Tag zu Hause zu verbringen kann schnell ermüdend und erdrückend sein. Bitte verstehe mich nicht falsch! Es ist völlig in Ordnung einmal auszuschlafen oder mal den ganzen Tag Netflix zu schauen. Doch das sollte in deinem „neuen“ Alltag nicht überhand nehmen. Es muss nicht unbedingt bedeuten, dass du morgens um 6:00 Uhr aufstehst, nach deinem Yoga-Workout ein Bananenbrot backst und du neben deinen sonstigen Schulaufgaben zusätzlich noch eine neue Sprache lernst. Vielmehr sollte man zu Hause an den kleinen Punkten arbeiten, mit denen man nicht zufrieden ist. Vielleicht kannst du deine freie Zeit momentan auch nutzen um anderen zu helfen, zum Beispiel indem du das Einkaufen für ältere Menschen übernimmst und du dich mit deinen Freunden hauptsächlich über Skype triffst.
Du triffst am Tag 100.000 Entscheidungen. Jede noch so kleine Entscheidung bestimmt deinen Alltag und deine genutzte Zeit. Vielleicht denkst du ja daran zurück, wenn sich hoffentlich in einigen Monaten die Lage entschärft und wir in einem Jahr unseren gewohnten Alltag leben. Dann wird es vielleicht wieder so sein, wie Fynn Kliemann es in einem Lied singt: „Es ist doch alles wahr, was man sagt, dass man nicht viel Zeit hat und aus der Zeit zu wenig macht“.
(kk)
(Alle angeführten Daten beziehen sich auf den Stand des 01.05.2020)
(Neo-)Nationalsozialismus und das damit verbundene rassistische und faschistische Gedankengut breiten sich seit Jahren wieder vermehrt in Deutschland aus. Dresden ruft sogar einen ersten „Nazi-Notstand“ aus.
Christian Weißgerber war Teil dieser erschreckenden Entwicklung. Am Donnerstag, dem 7. November 2019, um 19.00 Uhr wird er in der Mensa des
Siebenpfeiffer-Gymnasiums erklären, wie Neo-Nationalsozialismus funktioniert, wieso er Nazi war und wieso er sich dazu entschlossen hat, die Szene zu verlassen.
Die Veranstaltung findet in enger Kooperation mit der Anti-Rassismus-AG des Gymnasiums, der Kontaktstelle Holler und dem Jugendfonds Kusel statt und ist für alle Interessenten offen. Für das leibliche Wohl ist ebenfalls gesorgt und wir freuen uns auf zahlreiche Besucher.
CHURCHES FOR FUTURE
- Kirche und Klima, wie passt das zusammen?
"Wir können niemandem die Schuld zuweisen - außer uns selbst. Verantwortlich sind wir alle."
Dekan Lars Stetzenbach
Ein überraschend großes Publikum versammelte sich am Freitag, dem 20.09.2019 auf dem Koch'schen Marktplatz in Kusel. Der Grund: Ein ökumenischer Aufruf der evangelischen und katholischen Gemeinde, sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen.
Abgesehen von einigen Schulklassen waren auch zahlreiche ältere Menschen anwesend. Menschen, die zugegebenermaßen nicht dem typischen Bild von Fridays for Future entsprechen, eine Bewegung, die ja hauptsächlich von Schülern getragen wird.
Aber vielleicht gerade deshalb war die Veranstaltung so wichtig: Weil sie tatsächlich die gesamte Gesellschaft und auch ein älteres Publikum abholte. Dadurch werden wichtige Anliegen "unserer" Generation vermittelt und vielleicht auch Berührungsängste abgebaut.
Warum nun aber Churches for Future?
Braucht die Kirche ein gesondertes Etikett für ihren Einsatz gegen den Klimawandel?
Und braucht die Gesellschaft einen Klimaschutz aus explizit religiöser Perspektive?
Es drängt sich unwillkürlich ein Gedanke auf: Die Kirche als Trittbrettfahrer, die die Popularität einer weltweiten Jugendbewegung nutzen möchte. Diesen Vorwurf möchte der Dekan gleich zu Beginn aus dem Weg räumen:
"Dabei springen wir als Kirche nicht auf einen bereits fahrenden Zug auf, sondern besinnen uns (...) auf einen von Gott an den Menschen gerichteten Auftrag: Er hat dem Menschen die Erde gegeben.(...)Aber eben auch zur Bewahrung."
Abgesehen davon ist ein häufiger Vorwurf an Religion und Kirche, aus der Zeit gefallen zu sein. Viele junge Menschen empfinden sie als an ihrer Lebensrealität vorbeigleitend. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es begrüßenswert, dass gerade die Kirche Initiative zeigt und aktiv wird. Der Klimawandel ist eines der aktuellsten und am meisten diskutiertesten Themen - in der gesamten Gesellschaft, also warum nicht auch in der Kirche?
Von Fridays for Future als generelle Bewegung kann man überzeugt sein oder nicht, sowohl Kritik als auch Lob ist berechtigt.
Aber letzlich ist es irrelevant, ob sich eine religiöse oder staatliche Institution oder auch nur eine einzige Privatperson die Wichtigkeit des Klimaschutzes betont. Ebenso irrelevant ist die Namensgebung, ob man sich "Fridays" oder "Churches for Future" nennt. Ob man sich auf Religion oder Moral oder auch einfach darauf beruft, in 50 Jahren noch Schneemänner bauen zu wollen.
Wichtig dagegen ist, dass der Koch'sche Markt an diesem Freitag voller Menschen war, bereit, sich mit dem Klimaschutz auseinanderzusetzen - insbesondere dank des Engagements der evangelischen und katholischen Gemeinde Kusel.
Von Sophia Kisner, MSS13
80 Jahre nach Beginn des zweiten Weltkrieges (1939)
Vom 09.-10.10 fand eine Jugendfahrt für Pfälzer Schüler/innen zum ehem. Westwall und zur ehem. Maginot-Linie statt. Organisiert und finanziert wurde diese vom Bezirksverband Pfalz.
Wir starteten Mittwoch Morgen in Kaiserslautern. Weitere Zustiege waren Neustadt an der Weinstraße und Landau. Von Landau aus fuhren wir zu unserem ersten Halt, dem Westwallmuseum Bad Bergzabern.
Dort besichtigten wir die letzten erhaltenen Artilleriebunker des Westwalls.
Einer der Bunker ist der Entwicklung, Errichtung, Nutzung und Bedeutung der noch vorhanden Ruinen der Bunkeranlagen gewidmet.
Der Zweite, mit rekonstruiertem Innenraum, wurde so originalgetreu wie möglich eingerichtet. Nicht nur ein 10,5 cm Geschütz ist zu sehen, auch der wiederhergestellte Unterkunftsbereich und das ehemalige Munitionslager bieten einen authentischen Einblick in das wohl eher klaustrophobische Bunkerleben.
https://www.otterbachabschnitt.de
Danach wurden wir durch Bad Bergzabern geführt.
Herr Keddigkeit zeigte der Gruppe die deutschen Panzersperren des Westwalls und erklärte, wo sich früher Bunker befanden und wie man versucht hatte diese zu tarnen.
Nach einem Mittagsimbiss im Gasthaus Schaidt hatten wir ein Zeitzeugengespräch mit zwei Damen, die uns berichteten, was sie während des zweiten Weltkrieges und unter allierter Besatzung erlebt hatten.
Gegen 17:00 kamen wir in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte Niederbronn-les-Bains an.
https://www.jbs-niederbronn.de/ueber-uns.html
Danach zeigte der Inhaber Herr Klein in einer beeindruckenden Powerpoint Präsentation („Scheibenhard(t) -Ein Dorf zwischen Westwall und Maginot-Linie”) auf, wie sich die Beziehungen von Menschen verändern, wenn ein Dorf plötzlich in Nord und Süd, Deutschland und Frankreich geteilt wird.
Nach einem leckeren Abendessen hatten wir noch etwas Freizeit, bevor wir auf unsere Zimmer gingen.
Am nächsten Morgen besuchten wir den Soldatenfriedhof Niederbronn-les-Bains („Cimetière militaire allemand”). Dort liegen ausschließlich Deutsche, die zwischen 1939 und 1945 ums Leben kamen.
Zuvor sprachen wir mit einer Mitarbeiterin der Begegnungsstätte über verschiedene Einzelschicksale.
Nach dem Mittagessen fuhren wir nach Hunspach, wo wir an einer Führung durch den „Ouvrage de Schoenenbourg”, einen Großbunker der Maginot-Linie, teilnahmen.
Die Festung lag von 1940 bis zum Ende des Krieges im Feuer der deutschen Artillerie -ohne zu fallen- und wurde erst sechs Tage nach dem Waffenstillstand auf Befehl des franz. Oberkommandos geräumt.
Deshalb der Leitspruch:
„Combattu, mais invaincu”, „Bekämpft, aber unbesiegt.”
Heute ist das Fort im Originalzustand und vollständig eingerichtet. Inklusive Kaserne, Lazarett, einem Kraftwerk, dem Befehlsstand, einem der Kampfbunker und verschiedenen Ausstellungen.
Nach drei Stunden unter Tage kehrten wir zum Bus zurück und machten uns auf den Heimweg.
https://www.maginot-hackenberg.com/?page=home&lang=de
Es war eine sehr lehrreiche und auch berührende Fahrt. Besonders der Soldatenfriedhof ließ uns nachdenklich werden. Hier lagen Menschen die nur wenige Kilometer entfernt ihr Leben gelassen hatten. Offiziere, Soldaten, aber auch Zivilisten und Kinder.
Am meisten berührt hat mich jedoch das Zeitzeugengespräch.
Einen Satz, den Frau Burkart nach dem eingentlichen Gespräch zu mir sagte werde ich wohl nie vergessen.
„Ihr müsst aufpassen, dass so etwas nie wieder passiert!”
Wir als junge Generation sind für die Zukunft verantwortlich. Wir müssen dafür sorgen, dass so etwas nie wieder geschieht.
von Sina Ellinghaus
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