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Die Welt braucht starke Frauen!

 

Anlässlich des Tages der Gleichstellung von Frauen ein Kommentar von Hannah Kaiser:

Wir leben in einer modernen Gesellschaft. Eine Gesellschaft, in der die veralteten Denkweisen über die Rolle der Frau längst überholt sind. So sollte man zumindest meinen. Dass sich die Rechte und die Stellung der Frau im Laufe der Zeit erheblich verbessert haben, ist nicht abzustreiten – doch von „Gleichberechtigung“ kann auch heute noch lange nicht die Rede sein.

 

 „Die Gleichberechtigung in Deutschland stagniert“, bewertet Spiegel Online die Ergebnisse des sogenannten „Global Gender Gap Reports“. Dieser beschäftigt sich jährlich mit der Frage, wie stark sich die Gerechtigkeitslücke zwischen Mann und Frau bereits geschlossen hat.  Macht ein Staat Fortschritte? Oder hat sich die „Gender Gap“ weiter geöffnet? Deutschland kommt dabei nicht wirklich voran. Im internationalen Vergleich 2018 reicht es nur noch für Rang 14, auch wenn die „Gender Gap“ bereits zu knapp 78% geschlossen ist.

 

Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer. 2017 lag die „Gender Pay Gap“, also der prozentuale Unterschied zwischen dem durchschnittlichen Bruttoverdienst von Männern und Frauen, laut Statistischem Bundesamt bei 21%. Neben Erklärungsansätzen wie die häufige Beschäftigung von Frauen in Teilzeit oder in schlecht bezahlten Branchen gibt es jedoch eine Grauzone, die sich mit keiner plausiblen Begründung rechtfertigen lässt, kurz: Lohndiskriminierung. Aktuelles Beispiel aus den USA: „House of Cards“-Darstellerin Robin Wright, die trotz gleichwertiger Rolle 80.000 Euro weniger als Kollege Kevin Spacey erhielt.

 

Die Frau als Mutter und Verantwortliche für den Haushalt; als intellektuell Unterlegene und finanziell Abhängige des Mannes. Dass diese antiquierten Vorstellungen nach wie vor in vielen Köpfen verankert sind, ist bittere Realität. Umso wichtiger ist es deshalb, unserer Gesellschaft immer wieder vor Augen zu führen, dass sich diese Einstellung ändern muss. Frauen müssen sichtbar werden!

 

Die Welt braucht starke Frauen.

 

Frauen wie Malala Yousafzai. Im Kampf um Bildung und Gleichberechtigung in ihrer Heimat Pakistan riskierte sie ihr Leben. Dennoch ließ sich die junge Aktivistin nicht unterkriegen, sprach vor den Vereinten Nationen und wurde 2014 mit gerade einmal 17 Jahren mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

 

Oder wie Schauspielerin Alyssa Milano, die mit #metoo 2017 eine Bewegung ins Rollen brachte, die Frauen weltweit im Kampf gegen sexuelle Belästigung vereinte – der späte Anfang einer Auseinandersetzung mit einem bisher totgeschwiegenen Thema.

 

Diese Beispiele zeigen, dass es sich lohnt, für seine Rechte einzutreten. Frauen dürfen sich nicht als „das unsichtbare Geschlecht“ sehen, denn genau dann bleiben sie auch unsichtbar. Vielmehr braucht die Welt moderne Frauen und Männer, die sich gemeinsam für eine Gleichbehandlung der Geschlechter einsetzen. Nicht erzwungene Frauenquoten oder missverständliche Frauentage sind die Lösung, sondern ein Umdenken.

 

Frauen müssen sichtbar werden in einer Welt, die immer noch lernen muss, was Gleichberechtigung wirklich bedeutet.

 

 

 

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