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Churches for Future - Kirche und Klima, wie passt das zusammen?

 

 

 

CHURCHES FOR FUTURE

 

- Kirche und Klima, wie passt das zusammen?

 

 

 

"Wir können niemandem die Schuld zuweisen - außer uns selbst. Verantwortlich sind wir alle."

 

Dekan Lars Stetzenbach

 

 

 

Ein überraschend großes Publikum versammelte sich am Freitag, dem 20.09.2019 auf dem Koch'schen Marktplatz in Kusel. Der Grund: Ein ökumenischer Aufruf der evangelischen und katholischen Gemeinde, sich gemeinsam für den Klimaschutz einzusetzen. 

 

Abgesehen von einigen Schulklassen waren auch zahlreiche ältere Menschen anwesend. Menschen, die zugegebenermaßen nicht dem typischen Bild von Fridays for Future entsprechen, eine Bewegung, die ja hauptsächlich von Schülern getragen wird.

 

 

 

Aber vielleicht gerade deshalb war die Veranstaltung so wichtig: Weil sie tatsächlich die gesamte Gesellschaft und auch ein älteres Publikum abholte. Dadurch werden wichtige Anliegen "unserer" Generation vermittelt und vielleicht auch Berührungsängste abgebaut. 

 

 

 

Warum nun aber Churches for Future?

 

Braucht die Kirche ein gesondertes Etikett für ihren Einsatz gegen den Klimawandel? 

 

Und braucht die Gesellschaft einen Klimaschutz aus explizit religiöser Perspektive?

 

Es drängt sich unwillkürlich ein Gedanke auf: Die Kirche als Trittbrettfahrer, die die Popularität einer weltweiten Jugendbewegung nutzen möchte. Diesen Vorwurf möchte der Dekan gleich zu Beginn aus dem Weg räumen:

 

"Dabei springen wir als Kirche nicht auf einen bereits fahrenden Zug auf, sondern besinnen uns (...) auf einen von Gott an den Menschen gerichteten Auftrag: Er hat dem Menschen die Erde gegeben.(...)Aber eben auch zur Bewahrung."

 

 

 

Abgesehen davon ist ein häufiger Vorwurf an Religion und Kirche, aus der Zeit gefallen zu sein. Viele junge Menschen empfinden sie als an ihrer Lebensrealität vorbeigleitend. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es begrüßenswert, dass gerade die Kirche Initiative zeigt und aktiv wird. Der Klimawandel ist eines der aktuellsten und am meisten diskutiertesten Themen - in der gesamten Gesellschaft, also warum nicht auch in der Kirche? 

 

 

 

Von Fridays for Future als generelle Bewegung kann man überzeugt sein oder nicht, sowohl Kritik als auch Lob ist berechtigt.

 

Aber letzlich ist es irrelevant, ob sich eine religiöse oder staatliche Institution oder auch nur eine einzige Privatperson die Wichtigkeit des Klimaschutzes betont. Ebenso irrelevant ist die Namensgebung, ob man sich "Fridays" oder "Churches for Future" nennt.  Ob man sich auf Religion oder Moral oder auch einfach darauf beruft, in 50 Jahren noch Schneemänner bauen zu wollen.

 

Wichtig dagegen ist, dass der Koch'sche Markt an diesem Freitag voller Menschen war, bereit, sich mit dem Klimaschutz auseinanderzusetzen - insbesondere dank des Engagements der evangelischen und katholischen Gemeinde Kusel.

 

 

 

Von Sophia Kisner, MSS13

 

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